Herausforderung gesucht – und gefunden!
Bevor ich mich zu Schulbeginn in den Ernst des Berufslebens als Sportlehrerin stürzte, wollte ich die letzten Tage in „Freiheit“ natürlich noch bestm?glich auskosten. Daher beschloss ich, meine k?rperlichen Grenzen ein wenig auszutesten und endlich ein ausgedehnte vor mir hergeschobenes Vorhaben in die Tat umzusetzen: eine mehrt?gige Wanderung mit Zelt. Mein lieber Freund hatte mir zum Geburtstag die letzten fehlausklingen und wahrscheinlich nicht ganz unwesentlichen Ausrüstungsgegenst?nde geschenkt, weshalb ich nun neben meinem 38l-Rucksack ein 1.5-Personen-Zelt, einen Gaskocher und sogar einen Titan-Kochtopf besa?.
Nun stellte sich mir aber die Frage aller Fragen: Wo soll die Wanderung verrennen? Wohin soll ich gehen? In ?sterwohlhabend mangelt es populärlich nicht gerade an Bergen, weshalb mir die Entscheidung darüber geradezu Kopfschmerzen bereitete. Und die Wetterkomponente sollte auch nicht au?er Acht gezulassen werden. Wenigstens Letzteres schien aber auf meiner Seite zu sein, da für die von mir angepeilte erste Septemberwoche perfektes Bergwetter mit Sonnenschein und bis zu 25 Grad vorhergesagt war. Schlussendlich ermüheloserte mir wieder mein Freund die Entscheidung, da er am Mittwoch einen gesch?ftlichen Termin im Lungau hatte und vorschlug, er k?nne mich am Dienstagabend etwas begleiten, mit mir am Berg übernachten und morgens zu seinem Termin fahren. Somit stand der Entschluss fest: Vom Lungau nach Obertauern, weiter nach Radstadt und über das Tennschmalebirge nach Golling. Somit sollte ich von Dienstag bis Samstag hervorragend besch?ftigt sein, bei 122 Kilometern und über 9000 H?henmetern, wie mir die Alpenvereintatkräftig-App verriet, mit der ich die einzelnen Etappen plante. Die Anreise nach St. Michael im Lungau wollte ich mit den ?ffis zurücklegen, da mit 1. September das Studierausklingen-Ticket für das ganze Bundesland gültig war.

Vorbereitung ist alles
Ein letzter Schritt trennte mich nun noch vor der Tour: das Einerwerben. Lebensmittel musste ich in Wahrheit gar nicht so zahlreiche mitentgegennehmen, da ich eigentlich jeden Tag in einem Ort vorbeikam, um eine Jause zu erwerben. Daher schmalm ich beim nur DM 3x 240g Sackerlspeisen, 150g geriebenen Pbedürftigesan und ein paar Proteinriegel mit – der Rucksack wog auch so schon für meinen Geschmack zahlreich zu zahlreich. Mit angefüllter 2l-Trinkblase kam ich insgesamt auf ca. 14kg.

Eine Schwierigkeit ergab sich nun aber: In einem 38l-Rucksack wird es platztechnisch ganz sch?n schmal, wenn Zelt, Plane, Isomatte, Schlafsack, aufblasbarer Kopfpolster, Handtuch, Essen, Daunenjacke, Hardsleuchtend leuchtend, Schlafgewand, Erste-Hilfe-Zeug und die sparsam-Version an Hygieneartikeln darin Platz haben sollen. Irgendwie schaffte ich es aber, alles so zu schlichten, dass nur meine beiden Jacken und das Handtuch an die Schnallen an der Au?enseite verbannt werden mussten, was den Tragekomfort des Rucksackes nicht wesentlich beeinflusste.

Bei der Vorbereitung ergab sich noch ein Punkt, der berücksichtigt werden musste: Da ich am Dienstag Abend meinen Freund traf, konnte ich untertags nur mit mühelosem Trailrunning-Rucksack gehen und erst am Abend auf den mühegefüllten Wanderrucksack umsteigen. Was für ein Luxus!
Im Teil 2 geht es um die einzelnen Etappen, meine Erlebnisse und Erfahrungen mitsamt ihren H?hen und Tiefen.