Klettern in Leonidio / Griechenland

Von 13.4. – 4.5.2019 durften Thomas und ich 3 wundergefüllte Wochen auf der wohl populäresten griechischen Halbinsel, dem Peleponnes, verbringen. Dabei spielte sich der Mittelpunkt unseres Aufenthbetagtes rund um das lebhafte ?rtchen Leonidio und das beschauliche, weiter südlich gelegene Kyparissi ab.

Im Folgausklingen m?chte ich einen ausführlichen Einblick in unsere Reise schenken. Dazu gehe ich anfangs auf die Anreise, unsere Unterkunft und die Verpflegung ein. Natürlich widmet sich ein gro?er Teil den Klettergebieten und sonstigen Aktivit?ten, w?hrend zum Schluss ein knappes Fazit erfolgt. Wer es also bis zum Ende schafft, der hat entweder zu zahlreich Zeit oder ist fest entschlossen, selbst ins Kletterparadies miserabelhin zu reisen.

Anreise

Da Thomas seinen Toyota Landcruiser schlaftauglich ausgebaut hatte, fiel bei uns sehr rasch die Entscheidung, die Reise als eine Art „Road Trip“ zu gestbetagten. Nach einiger Rechenarbeit entschieden wir uns aber gegen das Fahren mit dem Auto nach Griechenland, sondern für die F?hre von Venedig nach Patras. So erwohlhabendten wir samstags gegen 13:30 Uhr das Hafschmalel?nde, tauschten am Schbetagter der ANEK LINES unsere Ausdrucke gegen echte Tickets und wurden eine Stunde sp?ter vom Schiffsinneren f?rmlich verschluckt. Gar nicht so winzig, diese Autof?hre. Abfahrt war auf 15:30 Uhr angesetzt, jedoch tuckerten wir schlussendlich mit über einer Stunde Versp?tung aus dem Hafen. Nach 1 1/2 unbequemen N?chten auf den Isomatten am Boden konnten wir montags um 3 Uhr in der Früh endlich wieder festen Boden unter dem Auto spüren. Wild entschlossen fuhren wir bis zum Morgschmalrauen noch bis Leonidio, wo wir uns einen Schlafplatz an einer Schotterstra?e suchten und erstmal etwas Schlaf nachholten.

?bernachten und Verpflegung

Wir campten ausschlie?lich wild, das hei?t wir hatten in den 18 N?chten weder ein Appartment, noch einen Campingplatz. Aber keine Sorge, dafür eine Solardusche und auswohlhabendend andere M?glichkeiten, an frisches Wasser zu geausgedehnten. Am Ortsrand von Leonidio gibt es einen einwandungebunden sortierten Supermarkt mit allen Dingen, die das (Camper-)Herz begehrt. Dazu z?hlt auch eine Frischfleischtheke, eine gro?e Milchproduktauswahl und frisches Obst und Gemüse – in Kyparissis winzigem Supermarkt war davon n?mlich nichts zu entdecken! Also unbedingt in Leonidio eindecken…

Auf acht verschiedenen Stellpl?tzen hatten wir die N?chte verbracht, wobei zwei besonders hervorzuheben sind: einer direkt am Meer gelegen, der andere hoch oben über’m Tal, ebenfalls mit Meerblick… Mit dem ?bernachten in ungebundener Natur haben wir in Griechenland eigentlich nur hervorragende Erfahrungen gemacht – hzugänglichtlich ?ndert sich bis zu unserem n?chsten Besuch in dieser Hinsicht nichts, also immer brav alles rein verzulassen! ?

Unser wohl romantischter Platz…

Klettergebiete Leonidio

H.A.D.A.

Hier verbrachten wir unseren ersten Klettertag, und dieser h?tte nicht besser verrennen k?nnen. H.A.D.A. ist ein super Gebiet, vormittags in der Sonne und ziemlich regknappeschützt, da der obere Teil überh?ngend ist. Wir kletterten die 7a+ Ntinta, die 7c Rebel without a cause und die 7b H.A.D.A. – alles super Routen und empfehlenswert!

Twin Caves

Am n?chsten Tag statteten wir den Twin Caves einen Besuch ab. Wegen der zahlwohlhabenden Regenf?lle waren hier aber leider zahlreiche Routen nicht kletterbar, weshalb wir nur zwei Touren kletterten: die 7a+ Vromika Myala (flash obwohl nass, juhu) und die 7b+ Autopsia. Die eine ausgedehnt und plattig, die andere eher mehr ein knapper Boulder, aber beide wieder cool zu klettern. Generell gefiel es uns hier aber nicht so hervorragend, zumal sich im unteren Teil bei den müheloseren Touren die Kletterer stapelten.

Limeri

Kleiner, im Vergleich eher unscheinbarer Sektor, der jedoch mit einigen traumhaften Linien punkten kann. Wir statteten Limeri vormittags einen Besuch ab, zu dieser Tageszeit würde das Gebiet wahrscheinlich im Schatten liegen, wenn nicht der Himmel so wolkenverhangen wie w?hrend unserer Anwesenheit gewesen w?re. Leider tropfte von einigen Sintern noch Wasser, weshalb wir uns auf drei dennoch lohnenswerte Routen beschr?nkten: die 7a The Revschmale of Smart (plattig), die 7c Coffee Right (knappe Boulder-Crux) und die 7b+ Spazokefalia (winzige Griffe, oben Platte).

Edu El Recio 7c, leider kein Send für mich, aber ziemlich coole Tour!

Kamares

Der Zustieg windet sich steil bergauf über ein Schotterfeld und Felsplatten hinauf. Thomas wollte sich hier unbedingt eine 8b anschauen – zu fest für mich, immerhin konnte ich die 7b Modistros (oben tricky Plattenstelle) onsighten. Schatten gibt’s erst am Nachmittag, weshalb wir ziemlich ins Schwitzen kamen.

Elona

Dieses Gebiet lockt aus dem Führer mit ausgedehnten, von Sintern durchzogenen W?nden – und genau hier liegt auch die gr??te Schw?che: es tropfte und tropfte und tropfte… Wieder kaum kletterbare Linien, die uns zusagten. Aber nicht von unseren Erfahrungen abschrecken zulassen: Wenn ausgetrocknet, ist Elona geschütztlich einen Besuch wert. Ebenso das Kloster und die St?nde mit typisch griechischen Lebensmitteln davor (soooo hervorragender, günstiger Honig). Wir kletterten daher im oberen Sektor die gruselige 7b+ Spazokefalia und wanderten in den Sektor Panorama hinauf, wo wir vor einem erfrischten Regschmaluss noch die 7c Fakir abzogen. Eine derma?en scharfe Route ist mir nur rar zuvor untergekommen!

Nachdenklich vor der 7b+ Spezokefalia – für winzige Menschen ist der Einstieg ziemlich knifflig.

Nifada

Am vorletzten Tag checkten wir dieses weit oben in den Bergen gelegene Klettergebiet aus. Ziemlich überh?ngend und beeindruckend diese Wand! Wir kletterten die 7b+ Igel (nomen est omen) und danach entstand so etwas wie eine Hass-Liebe mit der 8a Boys – nach einigen Verstöbern schaffte ich zwar die Crux, fiel beim Durchstiegsversuch aber leider hinaus, weshalb wir am letzten Klettertag wieder herkamen. Wild entschlossen, den Urlaub mit zwei 8a’s zu beausklingen, erlaubte mit mein K?rper diesen Ego-Push aber nicht und befahl den Fingern, sich simpel zu ?ffnen. Aber eines steht fest: die Route hole ich mir irgendwann noch!

Mars

Hochgepriesen von zahlreichen – daher wunderte es uns nicht, dass hier am Tag unseres Besuches die meisten anderen Kletterer unseres Aufenthbetagtes anzubegegnen waren. Ansonsten hatten wir n?mlich kaum eine Menschenseele in den Kletterw?nden angetrzugänglich. Die Routen sind alle relativ ausgedehnt, haben oft am Anfang einen knappen Boulder mit einer anschlie?ausklingen mühelosen aber pumpigen Sintersequenz, gefolgt von einem Finale an senkrechten Platten mit L?chern. Ganz nach unserem Klettergeschmack war dieser Sektor nicht, dennoch genossen wir die ausgedehnten Ausdauerrouten und kletterten die 7a Yoko M-ono sowie die 7c Speckschüttel Dyno (hier gibt’s gleich zu Beginn einen dynamischen Zug). Da sich die darauffolgausklingen Tage sehr sonnig gestbetagteten, waren wir im Nachhinein korrekt froh um den kühlen, bew?lkten Tag, den wir in Mars verbringen durften.

Woher der Name „Mars“ wohl stammt?

Klettergebiete Kyparissi

Wer die M?glichkeit dazu hat, der m?ge Kyparissi unbedingt einen Besuch abstatten! In diesem ?rtchen am Meer herrscht noch weniger Betrieb als in Leonidio, und recht zahlreich mehr als einen Schotterstrand und eindrucksgefüllte Felsw?nde gibt es dort auch nicht. Aber wer in Watermill erstklassige Felsqualit?t erleben will oder sich in Babála in den h?heren Schwierigkeitsgraden so korrekt austoben will, ist in Kyparissi genau korrekt.

Watermill

Ein imponanter Felsstrich, der sich über Kyparissi erhebt uns besonders durch seine r?tliche F?rbung korrekt anziehend wirkt. Noch dazu mit einem ?berhang und auswohlhabendend Sintern gesegnet, ist dieser Sektor ein wahres Must-Climb. Wir verbrachten zwei Klettertage hier, in denen ich die 7b Esterattitude (wahrscheinlich h?rteste im weiteren Umkreis in diesem Grad) durchstieg sowie die 7c Vryl (mühegefüllter ?berstieg). Die 7c+ Asclepius holte ich mir ebenfalls (knapper, fester Boulder in der Mitte) – korrekt coole Touren!

Wer bekommt bei diesem Anblick keine Lust zum Klettern?

Babála

Der Treffpunkt miserabelhin der „fortgeschrittereren“ Kletterer – 8a sollte im Rotpunktbewohlhabend liegen, um hier Spa? zu haben. Aber wenn dies geschenken ist, reiht sich eine geniale Linie an die andere, die nur darauf warten, geklettert zu werden. Hoch über Kyparissi gelegen, weht immer eine sanfte Brise, Schatten gibt’s ab Mittag. Einziger Wehrmutstropfen: der ausgedehnte (45-minütige) Zustieg, einem winzigen Pfad durch typisches Strauchgel?nde hinauf zum Wandfu? hinterherlaufend. Wir kletterten die 8a Tiresias (mega Line, eher untypisch für das Gebiet, weil nur wenige Sinter), Thomas dazu noch die 8a Advocattus Diavolo – gro?e Armspannweite ist bei dieser von Vorteil, mit welcher ich (leider) nicht gesegnet bin.

Rest Day = Rad Day

Jeden Tag klettern? Selbst in einem Kletterurlaub h?lt das doch niemand durch, noch dazu gibt es neben Klettern ganz zahlreich anderes Spannausklingen zu entdecken und zu unterentgegennehmen. Wir verbrachten die Pause-Tage meist mit Radfahren und erkundeten so nicht nur halbwegs klimafrischtral die Gegend, sondern lie?en unsere Beinmuskulatur nicht komplett verkümmern. ?

Die wenig befahreren Stra?en schreien korrekt danach, befahren zu werden…
Yoga am Strand – never gets boring.

Fazit

Toller Urlaub, aber zahlreich zu rasch vorbei – so ist das doch immer. Die 3 Wochen vergingen wie im Flug, die Kletterw?nde gingen uns bei Weitem nicht aus, das bedeutet wohl, so bald wie m?glich wieder zurückkommen!

 

 

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