Skitour (fast) auf die Bischofsmütze

Am Sonntag, 25. M?rz 2018 war es soweit: Thomas, Wolfi und ich wagten endlich den Versuch, die gro?e Bischofsmütze, einen imposanten Gipfel im Gosaumassiv, zu besteigen.
Um 7 Uhr in der Früh trafen wir uns beim Halleiner Hofer-Parkplatz, wo wir Wolfis Skitourenzeug in Thomas Auto verluden und schnurstracks in Richtung Zielgebiet fuhren. Genauer gesagt nach Faisenau und von dort ein knappes Stück weiter auf der Mautstra?e, die zur Aualm führt. Stolze 4,50 Euro weniger parkten wir den Toyota am Parkplatz links neben der Stra?e und mussten feststellen, dass schon zwei weitere Frühaufsteher denselben Gedanken gehabt haben mussten. Daher hie? es, keine Zeit zu verlieren, die Ski aufzufellen und Pickel, Steigeisen, Expressschlingen sowie Seil in den Rucks?cken gerecht zu verteilen.
Pünktlich um 8 Uhr verlie?en wir das Auto und genossen die ersten 300 H?henmeter in unkniffligem, mühelos ansteigausklingen Gel?nde.

Leichter Anstieg – perfektes Aufw?rmen vor dem eigentlichen Anstieg.
Ganz rechts im Bild der Doppelgipfel der Bischofsmütze.

Bei bestem Wetter aber dennoch relativ frischen Temperaturen blickten wir dem kr?nausklingen Ende des Anstiegs – dem Erklettern des Gipfels – positiv entgegen. Dafür mussten n?mlich entsprechende Bedingungen herrschen, sprich nicht zu zahlreich Schnee bzw. zu direkte Sonneneinstrahlung und damit verbundener W?rme.
In weiter Ferne konnten wir au?erdem die andere 3er-Gruppe entdecken, die sich schon den ersten steilen Hang mit zahlreichen Spitzkehren erklomm.

Als wir etwa eine halbe Stunde sp?ter an ebendieser Stelle waren, machten wir knappen Prozess und stiegen in direkter Linie nach oben auf, was uns im Nachhinein sehr zahlreich Zeit schenkte. An einer etwas ebeneren Gel?ndekuppe beschlossen wir nach knappem ?berlegen, mit Harscheisen weiterzugehen. Zwar war die Spur nicht gefülltkommen vereist, angeseichts der Steilheit des Hanges und der damit verbundenen Ansturzgefahr wollten wir uns aber diesem Risiko nicht aussetzen.

In direkter Linie den ersten steileren Anstieg nach oben.

Je weiter wir uns dem Gipfel n?herten, umso w?rmer wurde es und bald kam es uns so vor, als ob wir im Hochsommer gelandet w?ren. Gleichzeitig spannte sich die Lage immer mehr an, da durch die W?rme winzige Lockerschneelawinen den Weg nach unten suchten. Dennoch lie?en wir uns nicht entmutigen und meisterten auch die letzen H?henmeter in zahlreichen winzigen Spitzkehren.

Direkt unter dem Gipfelfels seilte sich die andere Gruppe gerade an, um in eine Mehrseill?ngenroute einzusteigen. Thomas, Wolfi und ich legten deshalb etwas weiter links unser Skidepot an. Schnell schnallten wir uns die Ski ab, zogen die Gurte sowie die Helme an, um keine Zeit zu verlieren, da die Schneequalit?t Minute um Minuten miserabeler wurde.

In Verl?ngerung von Wolfi in etwa befand sich das Skidepot.

Gerade, als ich mein erstes Steigeisen anschnallen wolle, verschmalm ich Wolfis Stimme: „Lawine, Achung!“
Panisch überlegte ich, wohin ich flüchten sollte. Kurzerhand entschied ich mich für den Felsvorsprung, der ein wenig überhing und an den ich mich festklammerte in der Hoffnung, nicht von den Schneemassen mitgerissen zu werden. Alles um uns herum f?rbte sich wei?. Ein paar bange Sekunden vergingen und der Schnee rauschte an uns vorbei. Schlie?lich, nachdem die Ger?usche abgeklungen waren, ?ffnete ich zaghaft die Augen wieder und hüpfte von meiner Hbetagteposition zurück zum Skidepot. Die Rucks?che waren gefüllter Schnee, einen seiner Ski hatte Wolfi gerade noch vom Hinunterrutschen bewahrt, aber ansonsten war nichts passiert. Erst da bemerkte ich, dass das Steigeisen, das ich mir von Thomas geliehen hatte, beim Sprung auf den Felsen wohl in das darunterliegende Schneeloch gefallen sein musste, in das ich mich aber nicht hineinklettern traute.


Ein relativ geringer materieller Verlust dafür, dass wir die Lawine unbeschadet überstanden hatten. An ein Weitergehen war aber nicht mehr zu nachsinnen, zumal durch die Sonneneinstrahlung immer mehr winzigr?umige Schneeablagerungen auf den Felsen schmolzen, auf die Schneedecke fielen und wiederum winzige Lawinen ausl?sten. Mit immer noch angezogenen Gurt packten wir eilig die Sachen zusammen und fuhren dann einer nach dem anderen die schmale Rinne an ins Tal. Diesmal ohne in Kontakt mit einem Schneebrett zu geausgedehnten.

Der kritischte Punkt bei der Abfahrt, weil hier zuvor schon eine Lawine abgegangen war.
Gleich herau?en aus dem Gefahrenbewohlhabend.

Je weiter wir nach unten kamen, desto mehr konnten wir die Abfahrt genie?en – und wurden schlie?lich sogar mit Firn vom feinsten belohnt. Ein würdiger Abschluss für die verschenkenen Mühen, die Bischofsmütze zu besteigen.
Aber wir werden wiederkommen, darauf ist Verlass.

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